
HERBST / WINTER 2024/25
Gestiegene Lebenskosten: Ermäßigungen sind möglich (bitte nach Rücksprache), niedrigere Einnahmen aller Kulturbetriebe: freiwillige Mehrbeiträge sind willkommen.
FRANCESCA MELANDRI: ALLE, AUßER MIR
Als die Lehrerin Ilaria Profeti nach einem anstrengenden Tag erschöpft nach Hause kommt, wartet vor ihrer Tür ein fremder junger Mann aus Äthiopien, der behauptet mit ihr verwandt zu sein. Das ist die Ausgangskonstellation einer spannend erzählten, sich über drei Generationen erstreckenden Familiengeschichte, die in die Abgründe des italienischen Kolonialismus führt und vom Faschismus der Mussolini Zeit bis ins heutige Italien reicht.
Ein brisanter, hochaktueller und universell gültiger Roman über Herkunft, Zugehörigkeit und Identität, der am Beispiel einer einzelnen Familie eine ganze Gesellschaft mit ihrer Lebenslüge konfrontiert und ein neues Licht auf die Flüchtlingssituation der Gegenwart wirft.
Gesprächsleitung: Mag. Andrea Schröder
Termin: 17.01.2025, Beginn: 17:00!
Kursbeitrag: € 14,–

FRÜHLING / SOMMER 2025
Gestiegene Lebenskosten: Ermäßigungen sind möglich (bitte nach Rücksprache), niedrigere Einnahmen aller Kulturbetriebe: freiwillige Mehrbeiträge sind willkommen.

PHILOSOPHIE HEUTE
GIOVANNI MAIO: DIE ETHIK DER VERLETZLICHKEIT
Spätestens seit der Pandemie ist der Begriff der Vulnerabilität in aller Munde. Als vulnerabel gelten Menschen, die besonderen Schutz und Rücksichtnahme bedürfen. Gegenüber diesem einseitigen und stigmatisierenden Verständnis sieht der Medizinethiker Maio in seinem neuen Buch in der Verletzlichkeit eine Grundbefindlichkeit des Menschen. Sie ist demnach kein Makel und keine Beeinträchtigung, sondern eine unhintergehbare Bedingung des Menschseins. Aus dieser Einsicht leitet Maio eine Ethik der Sorge ab, die quer steht zu den zeitüblichen Forderungen nach Selbstoptimierung und Resilienz. Ausgehend von den Überlegungen Maios wollen wir untersuchen, inwieweit sich das primär anthropologisch gedachte Konzept der Verletzlichkeit fruchtbar machen lässt für eine Zeitdiagnose, die nicht auf den einzelnen Menschen beschränkt bleibt, sondern sich auch auf die Gesellschaft und ihren Umgang mit der Natur ausweiten lässt.
Kursleitung: Mag. Andrea Schröder
Termine:
Sa., 10.5.2025, 10:00 – 17:00,
So., 11.5.2025, 10:00 – 15:00
Kursgebühr: € 110,–

WELTLITERATUR AM FREITAGABEND
Bringen Sie bitte Ihre Neugier, Ihr Interesse, Freude am Gespräch – und das gelesene Werk mit.
RICHARD POWERS: DIE WURZELN DES LEBENS
„Wenn wir einen Blick für das Grün hätten, dann könnten wir etwas sehen, das umso interessanter wird, je näher wir ihm kommen. Wenn wir sehen könnten, was das Grün alles tut, wären wir nie wieder einsam, wäre uns nie wieder langweilig. Wenn wir wüssten, was das Grün will, müssten wir nicht wählen zwischen unseren eigenen Interessen und denen der Erde. Sie wären ein und dasselbe.“
Sechs völlig unterschiedliche Menschen vereinigen sich, um einen Wald zu retten. Sie lassen ihre Kräfte zusammenfließen, so wie alles Leben zu einem einzigen Baum zusammenfließt – ein Roman, der wissenschaftliche Erkenntnisse in Poesie verwandelt.
Gesprächsleitung: Mag. Alexandra Zeitz
Termin: Fr., 25.4.2025, 18:00 bis ca. 21:00
Kursbeitrag: € 12,–
DRAGO JANČAR: ALS DIE WELT ENTSTAND
Danijel erlebt als Kind die Nachkriegszeit in Slowenien als eine Welt, in der die Erwachsenen, gefangen in ihren Kriegstraumata und ethnischen Vorurteilen, kaum in der Lage sind, einander Halt und Orientierung zu geben. Die Kirche der Mutter mit ihrem allwissenden, strafenden Gott genügt seinem Ringen um Verständnis genauso wenig wie die Heldengeschichten des Vaters aus dessen Partisanenzeit. Mit Versatzstücken aus den biblischen Geschichten des Priesters, den Kriegserzählungen des Vaters, den historischen Berichten des pensionierten Lehrers und aus Romanen und Filmen erschafft sich Danijel seine eigene Traumwelt, in der die tragischen Geschehnisse, deren Zeuge er ist, für ihn erklärlich werden.
Auf wundersame Weise werden in dieser dichten und fein gewobenen Erzählung die großen Fragen von Liebe und Tod, Schuld und Sühne, Schicksal und Ewigkeit neu beleuchtet.
Gesprächsleitung: Mag. Andrea Schröder
Termin: Fr., 7.3.2025, 18:00 bis ca. 21:00
Kursbeitrag: € 12,–

LITERATUR IM GARTEN
Bringen Sie bitte Ihre Neugier, Ihr Interesse, Freude am Gespräch – und das gelesene Werk mit.
Begrenztes Platzangebot – um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.
PATRICK LEIGH FERMOR: RUMELI. REISEN IM NORDEN GRIECHENLANDS
Vor Jahrhunderten hieß der Norden des Landes, vom Bosporus bis zur Adria und von Makedonien bis zum Golf von Korinth, Rumeli. Fermors Wanderungen in Griechenlands Norden führen ihn unter die faszinierende Volksgruppe der Sarakatsanen, zum Kloster von Meteora und nach Messolonghi. Zeitlose Landschaften, bewohnt von Menschen, die sich auf geheimnisvolle Weise in die Einsamkeit zurückziehen können, staubige Straßen, würdige Popen, Nomadenvölker und Klöster, die aus der Zeit gefallen sind.
Ein zeitloses Porträt Griechenlands.
Gesprächsleitung: Mag. Alexandra Zeitz
Termin:
Sa., 24.5.2025, 10:00 – 17:00
Kursbeitrag: € 50,–
PATRICK LEIGH FERMOR: MANI. REISEN AUF DER SÜDLICHEN PELEPONNES
Sommer 1952. Fermor wandert über das Taygetos-Gebirge in das bitterschöne Land der Manioten bis an den südlichsten Zipfel der Peloponnes: »Es gibt kaum einen Fels oder Bach, zu dem es keine Schlacht und keinen Mythos gibt, kein Wunder, keinen Aberglauben, keine Geschichte ... Meine Streifzüge durch Griechenland gelten den entlegensten Landstrichen, denn dort findet man, wonach ich suche.« In der rauen und abgeschnittenen Mani findet Fermor mit seiner Empathie und tiefen Durchdringung des Landes und der Menschen Lebensformen und Bräuche, die direkt aus dem untergegangenen Byzanz oder dem mythischen Altertum zu kommen scheinen.
Gesprächsleitung: Mag. Alexandra Zeitz
Termin:
Sa., 28.06.2025, 10:00 – 17:00
Kursbeitrag: € 50,–